Zukunftsstudie Bucklige Welt-Wechselland

Projektstart: 01/2010
Projektende: 01/2011

Projektträger

Kleinregionen Bucklige Welt und Wechselland

Beteiligte Gemeinden

  • Aspang-Markt
  • Aspangberg-St. Peter
  • Bad Erlach
  • Bad Schönau
  • Bromberg
  • Edlitz
  • Feistritz am Wechsel
  • Grimmenstein
  • Hochneukirchen-Gschaidt
  • Hochwolkersdorf
  • Hollenthon
  • Katzelsdorf
  • Kirchberg am Wechsel
  • Kirchschlag in der Buckligen Welt
  • Krumbach
  • Lanzenkirchen
  • Lichtenegg
  • Mönichkirchen
  • Otterthal
  • Raach am Hochgebirge
  • Pitten
  • Scheiblingkirchen-Thernberg
  • Schwarzau am Steinfeld
  • Schwarzenbach
  • Seebenstein
  • St. Corona am Wechsel
  • Thomasberg
  • Trattenbach
  • Walpersbach
  • Warth
  • Wiesmath
  • Zöbern

Kleinregion

Wechselland

Bucklige Welt

Themenfelder

  • Gesundheit und Soziales
  • Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Spezialkategorien

  • Fonds für Kleinregionen: über den Kleinregionalen Entwicklungsfonds geförderte Pilotprojekte

Inhalt/Projektbeschreibung

Bisher standen für Strategiekonzepte der Kleinregionen Bucklige Welt und Wechselland die Prognosewerte der beiden Bezirke Neunkirchen und Wiener Neustadt zur Verfügung, denen ein deutliches Wachstum vorhergesagt wird. Diese Aussage stimmt zwar für die nördlichen Bereiche, die Bucklige Welt und das Wechselland decken aber auch die südlichen Bezirksteile ab. Bei diesen handelt es sich um bevölkerungsschwächere Gebiete, die an die schrumpfenden Gemeinden der Steiermark und des Burgenlands anschließen.

Die beiden Kleinregionen befinden sich somit im Übergang vom wachsenden zum schrumpfenden Österreich. Eine Tatsache, die den GemeindevertreterInnen im Rahmen einer Informationsveranstaltung von Prof. Dr. Reinhard Münz erstmals 2008 eindrucksvoll präsentiert wurde.

Ein Ziel des Projekts war es, eine eigene Prognoserechnung für die Region mit ihren 32 Gemeinden (16 davon im Bezirk Neunkirchen und 16 im Bezirk Wiener Neustadt) zu erarbeiten. Die Bevölkerungsprognose dient nun als wesentliche Grundlage für zukünftige Kleinregionsprojekte und insbesondere Strategiekonzepte.

Die Ergebnisse und daraus folgende Konsequenzen wurden mit den VertreterInnen aller 32 Gemeinden in einer Workshoprunde mit vier Terminen unter Leitung von Prof. Münz diskutiert. Dabei wurden auch Ideen für die Zukunft erarbeitet. Immerhin bestimmt die künftige demographische Entwicklung  über notwendige Strategien und Maßnahmen der Gemeinden als Dienstleister bzw. Versorger und zeigt Schwerpunkte für die interkommunalen Zusammenarbeit auf.

Bereits jetzt sind in den Gemeinden die Auswirkungen des demographischen Wandels zu spüren. Unter der Devise „Rechtzeitig agieren – anstatt zu reagieren“ sollen zeitgerecht notwendige Schritte z.B. in Hinblick auf die Infrastruktur gesetzt werden. So wirkt sich eine geringere Zahl von Kindern und Jugendlichen vor allem auf die Auslastung der Kindergärten und Schulen aus. Die Alterung der Gesellschaft erfordert ebenfalls strategische Überlegungen, wie z.B. zu barrierefreien Zugängen von Gemeindeeinrichtungen, Seniorenbetreuung etc.

Aktivitäten/Methoden

Die Projektdurchführung erfolgte in 3 Phasen:

Phase 1: Erarbeitung der Prognose-Annahmen, Erstellung der Prognose

Mit der Erstellung der regionalen Bevölkerungsprognose wurde die Statistik Austria seitens der Projektsteuerungsgruppe beauftragt. Die Prognoseannahmen und ihre drei Varianten wurden von der Statistik Austria, dem Projektleiter und der Steuerungsgruppe erarbeitet. Die Ergebnisse wurden vor Veröffentlichung diskutiert.  Durch die gemeinsame Herangehensweise konnte die Akzeptanz der Ergebnisse zweifelslos erhöht werden.

Ausgangspunkt für die Prognose war die Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Bevölkerungsregisters, sowie die Einwohnerzahl und andere erhobene Indikatoren auf Grundlage der Volkszählung 2001. Basierend auf der allgemein üblichen Kohorten-Komponenten-Methode wurde die Bevölkerungszahl und die Altersstruktur für den Zeitraum 2010 bis 2031 prognostiziert. Dabei wurde sowohl eine Variante unter Fortschreibung der aktuellen Trends, als auch eine Variante ohne Zu-/Abwanderung bzw. eine dritte Variante ohne internationale Zu-/Abwanderung errechnet.

Phase 2: Gemeinsame Analyse und Erarbeitung von Schlussfolgerungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Zur Aufarbeitung der Ergebnisse der Prognoserechnung wurde eine Workshopreihe mit vier Terminen für die VertreterInnen der 32 Gemeinden gemeinsam mit Prof. Münz organisiert. Die Themen wurden im Vorfeld von der Steuerungsgruppe festgelegt. Pro Gemeinde konnten je 2 Vertreter/innen für die Workshops nominiert werden.

Die einzelnen Workshops hatten folgendes Format:

  • Impulsreferat zum jeweiligen Schwerpunktthema
  • Diskussion in Kleingruppen zu 7 bis 10 Personen
  • Ausarbeitung gemeinsamer Vorschläge in den Kleingruppen
  • Präsentation der Vorschläge im Plenum
  • Zusammenfassung und Dokumentation der Workshops

Themen der vier Workshops:

Workshop 1 – Präsentation Bevölkerungsprognose           
Workshop 2 – Alterung der Bevölkerung, Fokus Generation 65+
Workshop 3 – Jugend, Ausbildung und Schule
Workshop 4 – Standort-Attraktivierung

Phase 3: Zusammenfassende Darstellung; öffentliche Präsentation der Bevölkerungsprognose und der in den Workshops erarbeiteten Vorschläge

Zum Abschluss des Projekts wurde ein Projektbericht erstellt. Die Prognoseergebnisse und Maßnahmenvorschläge wurden in einer Abschlussveranstaltung einer größeren Öffentlichkeit präsentiert. Sowohl der Abschlussbericht als auch detaillierte tabellarische Ergebnisse der Prognose sind allen Interessierten zugänglich.

Projekterfolg/Empfehlungen

Für die Region selbst kommt es nun darauf an, den angestoßenen Prozess in konkrete Projekte zu übersetzen, die vorgeschlagenen Maßnahmen zu erproben und wechselseitig von den dabei gemachten Erfahrungen zu lernen.

Im Rahmen des Projekts ist bereits folgendes gelungen:

  • Die erstmalige Erstellung einer Bevölkerungsprognose für die Region Bucklige Welt  - Wechselland für die drei Teilregionen Bucklige Welt Nord, Bucklige Welt Süd und das Wechselland. Damit sind erstmals Zahlen unabhängig von den Bezirksgrenzen vorhanden, anhand derer die unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb der Region sichtbar werden.
  • Die Schärfung des Blicks für die kommenden Veränderungen der Bevölkerungsstruktur in der Region (fast überall weniger Kinder und Jugendliche, überall deutlich mehr Ältere).
  • Die Erhöhung des Problembewusstseins über nötige Anpassungen und Veränderungen auf Regions- und Gemeindeebene.
  • Der Beginn eines Diskussionsprozesses, der eine gemeinsame Formulierung von Vorschlägen und Maßnahmen ermöglichte.
  • Die Konkretisierung und baldige Umsetzung von zwei Projektideen, die aus den Workshops hervorgegangen sind.
  • Die Installierung von SozialkoordinatorInnen für die Gemeinden der Kleinregion, die zusätzlich durch einen Arbeitskreis in der Region vernetzt werden.
  • Ein Leader Projekt "Bucklige Welt - Wechselland - Soziale Welt". Dieses baut auf die Zukunftsstudie auf und soll die Gemeinden für das Thema demografische Entwicklung weiter sensibilisieren.

Förderliche und Hemmende Faktoren:

Hilfreich für den Ablauf der Workshops waren sowohl die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf zwei Personen pro Gemeinde, als auch die Tatsache, dass die meisten Teilnehmer/innen mehr als einen Workshop besuchten. Beides ermöglichte eine Analyse der Situation aus unterschiedlichen regionalen Blickwinkeln, aber zugleich  eine Kontinuität sowohl in der Diskussion als auch  in der Erarbeitung von Vorschlägen.

Um die Gemeinden bzw. die Gemeindevertreter für die Teilnahme am Workshop-Prozess zu mobilisieren, ist ein entsprechendes Engagement von Seiten des Regionsbüros erforderlich gewesen. Mehrmalige Einladungen und Telefonate mit den Gemeindestuben waren zu Beginn notwendig.

Empfehlungen für andere Kleinregionen:

Hinter der organisatorischen Planung des vorliegenden Projekts – speziell der Workshopreihe – steht ein entsprechend großer Ressourceneinsatz (Planung, Einladung, Kontakt, Nachbearbeitung,…) seitens des Kleinregionsmanagements. Dieser Einsatz garantiert aber den reibungslosen Ablauf der Workshops und ist damit ein wichtiger Schritt zum Projekterfolg.

Die Auseinandersetzung mit der demographischen Entwicklung der eigenen Region hat bei den Gemeindevertretern einen Denkprozess gestartet, der als Anstoß für viele zukünftige Initiativen gesehen werden kann.

Ein Blick von außen durch einen anerkannten Experten wirkt sich bei einem sensiblen Thema wie diesem sicher positiv auf den Denkprozess innerhalb der Region aus.

Kosten und Finanzierung

Gesamtkosten: EUR 22.000,-- inkl. MwSt.

Förderung:
EUR 11.000,-- Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik

Kontakt zur Kleinregion

Ransdorf 20, 2813 Lichtenegg

Tel. 02643/7010-20

E-Mail: region@buckligewelt.at

www.buckligewelt.at

Dateien

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