Vom Weggehen, Ankommen und Bleiben - Migration und Identität

Projektstart: 01/2012
Projektende: 12/2012

Projektträger

Arbeitsgemeinschaft "Vielfalt lebt": Kleinregion Steinfeld und Wiener Neustadt

Beteiligte Gemeinden

  • Felixdorf
  • Theresienfeld
  • Wiener Neustadt

Kleinregion

Steinfeld

Themenfelder

  • Gesundheit und Soziales

Spezialkategorien

  • Fonds für Kleinregionen: über den Kleinregionalen Entwicklungsfonds geförderte Pilotprojekte

Inhalt/Projektbeschreibung

Die am Projekt beteiligten Gemeinden sind durch einen hohen Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund geprägt: Wiener Neustadt 11,8 %, Theresienfeld 11,2 %, Felixdorf 10,5 %. Sie stehen stellvertretend für eine 50jährige Zuwanderungsgeschichte in Österreich nach dem 2. Weltkrieg.

Die florierende Wirtschaft ab den 1960er Jahren hatte einen großen Bedarf an Arbeitskräften. Viele der damaligen "GastarbeiterInnen" sind hier sesshaft und österreichische StaatsbürgerInnen geworden. Heute lebt bereits die dritte oder vierte Generation dieser Zugewanderten in Österreich. Trotz der 50jährigen Erfahrung von Einwanderung nach Österreich, ist das Verhältnis zwischen Einheimischen und Zugewanderten zum Teil von Distanz und Vorurteilen geprägt.

Mit der Durchführung des hier beschriebenen Projektes wurde ein Beitrag zu einer offenen Auseinandersetzung und zu einem respektvollen Umgang miteinander - insbesondere mit der Zielgruppe der Jugendlichen - in den drei Gemeinden gestaltet.

Schwerpunktmäßig wurden folgende Themen bearbeitet und Ziele verfolgt:

  • Bewusst machen, dass Migration eine „Normalität" in der Geschichte Österreichs darstellt. Zuwanderung nach Österreich gibt es nicht erst in den letzten 50 Jahren (Zeit der Monarchie Österreich-Ungarn, 1. Republik und 2. Republik).
  • Auseinandersetzung mit Fragen der Anpassung / Integration, aber auch mit Erfahrungen zu Ausgrenzung, Diskriminierung, Gewalt und Rassismus.
  • Auseinandersetzung mit Gründen und Ursachen dafür, dass Menschen aus ihren Herkunftsländern emigrieren müssen.
  • Forschung nach positiven „Rolemodels" von MigrantInnen (bekannte Personen mit spezifischen Leistungen bzw. Fähgikeiten / Vorbilder). Diese dienen als Mittel der Identifikation und des Empowerments für Jugendliche migrantischer Herkunft.
  • Identitätsarbeit mit den Jugendlichen durch Anerkennung von pluraler Zugehörigkeit. Jeder Mensch schöpft seine Gesamtidentität aus der Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen (Beruf, Sprache, Alter, Interessensgebiet, Familie, soziale Schicht) und insofern sind auch Jugendliche mit Migrationsgeschichte immer schon „teilintegriert".

Aktivitäten/Methoden

  • Durchführung einer mehrstündigen Schulung für MultiplikatorInnen und ReferentInnen zum Thema „Vom Kommen und Bleiben". Zielgruppe waren PädagogInnen aus Schulen in den drei Gemeinden mit dem Ziel, dass diese LehrerInnen ihr Wissen wieder an ihre SchülerInnen vermitteln können.
  • Öffentliche Veranstaltungen und Einsatz von bereits erarbeiteten Ausstellungstafeln zum Thema: Landesberufsschule Wiener Neustadt von 26. bis 28.9.2012 Flugfeldfest Wiener Neustadt am 15.9.2012, Bildungszentrum St. Bernhard Wiener Neustadt im April und Mai 2012, Landesberufsschule Theresienfeld 24. bis 26.9.2012, Gemeindeamt Theresienfeld 5. bis 12.11.2012, Kulturheim Felixdorf 1. bis 12.10.2012, Neue Mittelschule Felixdorf 4.10.2012. Die Ausstellungstafeln bilden Themen der Migration, Ursachen, Diskriminierung, erfolgreiche Beispiele von MigrantInnen und Familiengeschichten von der 1. zur 3.oder 4. Generation ab.
  • Erarbeitung von neuen Ausstellungstafeln zum Thema MuslimInnen in Österreich.
  • Mitarbeit als Kooperationspartner bei einer öffentlichen Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Wiener Neustädter Zukunftsdialog" mit zwei Veranstaltungen im Bildungszentrum St. Bernhard in Wiener Neustadt: „Fremdenfeindlichkeit und Toleranz aus der Sicht von Islam und Christentum" am 21.4.2012 und „Interkulturelle Begegnung - gelungene Beispiele aus Wiener Neustadt und Umgebung" am 5.5.2012.
  • Insgesamt 22 mehrstündige Workshops mit Schulklassen der bereits vorher genannten Schulen in den drei Gemeinden.

Projekterfolg/Empfehlungen

Weiterführende Aktivitäten:

  • Einsatz der Ausstellungstafeln in den Schulen sowie Verleih an weitere Einrichtungen, Vereine, etc.
  • 2014: Mitarbeit an der Sonderausstellung „Geschichte der Zuwanderer“ im Industrieviertelmuseum
  • Weiterverbreitung des Methodenhandbuches " Vom Weggehen, Ankommen und Bleiben - Migration und Identität"

Förderliche Faktoren:

  • Engagement der LehrerInnen sowie GemeindevertreterInnen zu dem Thema zu arbeiten
  • Finanzielle Unterstützung unterschiedlicher Geldgeber

Hinweise:
In manchen Gemeinden steht die Bewusstseinsbildung zu diesem Thema erst am Anfang und es ist spürbar, dass es ein „rauhes, aufgeheiztes“ Klima gibt. Es muss noch viel getan werden, um Nachhaltigkeit zu erzielen.

Kosten und Finanzierung

Gesamtkosten: EUR 8.400,-- inkl. MwSt.

Förderung:
EUR 4.200,-- Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik

Kontakt zur Kleinregion

Suedwind:

office@suedwind.at

Laudongasse 40
A-1080 Wien
Tel: 01 405 55 15 - 0

 

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