Integrationsimpulse Schwarzatal
Projektstart:
01/2011
Projektende:
12/2012
Beteiligte Gemeinden
- Buchbach
- Bürg - Vöstenhof
- Grafenbach-St. Valentin
- Natschbach-Loipersbach
- Neunkirchen
- Ternitz
- Wartmannstetten
- Wimpassing im Schwarzatale
Kleinregion
Schwarzatal
Themenfelder
- Gesundheit und Soziales
Spezialkategorien
- Fonds für Kleinregionen: über den Kleinregionalen Entwicklungsfonds geförderte Pilotprojekte
Inhalt/Projektbeschreibung
Die BewohnerInnen der Kleinregion Schwarzatal erfahren in vielen Lebensbereichen die Auswirkungen von gelungener oder fehlender Integration für sich und ihre Familien. Bildung, Wohnen, Soziales und Gesundheit, Arbeit und Wirtschaft, ... - Integration ist eine Querschnittsmaterie, die sich in vielen Bereichen wieder findet und die gemeindeübergreifend zu bearbeiten ist. Eine Tatsache, der sich die acht Gemeinden der Kleinregion Schwarzatal bewusst sind.
Zur gemeinsamen Ausrichtung in der Integrationsarbeit wurde im Frühjahr 2011 das Projekt „Integrationsimpulse Schwarzatal“ ins Leben gerufen. Motivation dazu war, dass in den letzten Jahren viele einzelne Initiativen gesetzt wurden, es aber an der Zeit war, diese zu evaluieren, zu bündeln, abzusichern und zu einem gemeinsamen Ganzen zusammenzufügen. Ziel des Projekts war es, neue Strategien für ein gutes Zusammenleben zu entwickeln, die von allen Gemeinden gemeinsam getragen werden können.
Die Region Schwarzatal (insbesondere die Gemeinden Neunkirchen, Ternitz und Wimpassing) ist von einer starken Migration geprägt. Diese Migration ist unter anderem auf die Arbeitsmigration der 1970er Jahre zurückzuführen. Wie in anderen österreichischen Regionen wurden Personen aus wirtschaftsschwachen Ländern (z.B. Türkei, Ex-Jugoslawien) geholt, um den Mangel an Arbeitskräften in der wirtschaftlichen Hochkonjunktur zu kompensieren. Viele dieser Arbeitskräfte sind geblieben und in der Region sesshaft geworden. Ihnen folgten und folgen weiterhin Familien und Bekannte. Natürlich findet in der Region aber auch Zuwanderung außerhalb dieses Zusammenhanges statt. Außerhalb der Zentren ist die Region sehr ländlich geprägt und weniger von Migration betroffen als die drei federführenden Gemeinden. Jedoch besteht hier eine indirekte Wirkung auf die ländlichen Gebiete. „BürgerInnen aus der gesamten Region pendeln täglich berufsbedingt in die Regionszentren, Kinder und Jugendliche aus den ländlichen Gemeinden besuchen dort Bildungs- und Ausbildungsstätten oder nehmen am Vereinsleben teil. Daher zeigten sich alle Gemeinden der Region solidarisch und beteiligten sich an den Integrationsimpulsen,“ sagt Regionssprecher Vzbgm. Mag. Christian Samwald.
Aktivitäten/Methoden
Um gemeinsame Schritte für die Zukunft festzulegen, wurde zunächst der aktuelle Stand beleuchtet. Dies wurde anhand eines Gemeindechecks zu diversen Themen gemacht. In Form von drei kleinstregionalen Gemeindegesprächen diskutierten kommunale AkteurInnen über positive Erfahrungen und Herausforderungen zum Thema Integration in der Gemeinde bzw. der Region. Dabei wurden in Form eines Rundganges verschiedene Institutionen besucht (Kindergarten, Schule, Sozialmarkt, …) und mit den Personen vor Ort über ihre Erfahrungen diskutiert.
Die Ergebnisse der Gemeindegespräche mündeten in einem Regionsworkshop. Dabei konnten rund 40 VerteterInnen aus den Gemeinden, aus zentralen Institutionen wie z. B. Kindergarten, Schule, Hort sowie aus Migrantenvereinen, die vorliegenden Vorschläge diskutieren und vertiefen. Dabei haben sich fünf zentrale Themen für die weitere Bearbeitung herauskristallisiert: die Einführung eines Integrationskompetenzsystems in der Region sowie konkrete gemeindeübergreifende Maßnahmen in den Bereichen Jugend, Wohnen, Mehrsprachigkeit und sozioökonomische Angebote.
Projekterfolg/Empfehlungen
Der ständige Miteinbezug von Menschen mit Migrationshintergrund war sehr wichtig. Besonders hervorzuheben ist, dass ein mehrsprachiges ExpertInnenteam mit Aufgaben betraut wurde, alle Migrantenvereine in diesen Dialog einzubinden und in Abstimmung mit den Gemeinden erste Umsetzungsschritte zu begleiten. Zur Steuerung dieses begonnenen Integrationsprozesses wurde eine Strategiegruppe mit VertreterInnen der Kleinregion, der ARGE Integrationsberatung, dem Integrationsservice an der NÖ Landesakademie und dem Regionalmanagement Niederösterreich begleitend eingesetzt, die in einer Art „Selbstverpflichtung“ die Umsetzung der einzelnen Meilensteine dieses Projektes begleitet hat.
Im Herbst 2012 fand außerdem eine gemeinsame Veranstaltung der Kleinregion und der Migrantenvereine zum Thema "50 Jahre Migration in Österreich" statt.
Kosten und Finanzierung
Gesamtkosten: EUR 40.000,-- inkl. MwSt.
Förderung:
EUR 15.000,-- Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik
EUR 10.000,-- Abteilung Staatsbürgerschaft und Wahlen (Koordination der
Integrationsangelegenheiten)
Kontakt zur Kleinregion
Hans-CzettI-Platz 1, 2630 Ternitz
E-Mail: -
Tel.: 02630/38240
Bilder
(c) Regionalmanagement Niederösterreich