die I wein I viertel I stunde I mobilisiert!

Projektstart: 04/2013
Projektende: 07/2014

Beteiligte Gemeinden

  • Auersthal
  • Bad Pirawarth
  • Ebenthal
  • Gaweinstal
  • Groß-Schweinbarth
  • Hohenruppersdorf
  • Matzen-Raggendorf
  • Palterndorf-Dobermannsdorf
  • Prottes
  • Schönkirchen-Reyersdorf
  • Spannberg
  • Sulz im Weinviertel
  • Velm-Götzendorf
  • Zistersdorf

Kleinregion

Südliches Weinviertel

Themenfelder

  • Raumentwicklung
  • Kleinregionale Identität und Bewussteinsbildung

Spezialkategorien

  • Fonds für Kleinregionen: über den Kleinregionalen Entwicklungsfonds geförderte Pilotprojekte

Inhalt/Projektbeschreibung

Ausgangslage: 
Im 2012 abgeschlossenen Kleinregionalen Rahmenkonzept der Kleinregion Südliches Weinviertel wurde die gängige Flächenwidmungspraxis in den Gemeinden der aktuellen Situation in der Grundversorgung gegenübergestellt: Derzeit kann die Kleinregion zwar als gut versorgt bezeichnet werden – die Grundversorgung wird allerdings nicht immer bei Neuausweisungen von Bauland berücksichtigt.

Zudem bestehen in fast allen Gemeinden der Region hohe Baulandreserven (gewidmetes, jedoch ungenutztes Bauland). Es findet Baulandhortung statt, was sich daran äußert, dass gewidmetes Bauland nicht bebaut noch verkauft wird. Den Gemeinden stehen gleichzeitig keine adäquaten Werkzeuge zur Mobilisierung bestehender Baulandflächen zur Verfügung. Daraus folgen Zersiedelung, hoher Flächenverbrauch und Baulandknappheit in manchen Gemeinden. Das Bewusstsein in der Bevölkerung für diese Problematik ist dabei bislang nur eingeschränkt vorhanden: Bauland wird nach wie vor als Kapitalanlage für die Zukunft angesehen.

Die Gemeinden vereinbarten daraufhin die Verbesserung dieser Situation.

Ziele des Projektes:
In der Region soll ein Bewusstsein für die negativen Effekte der Baulandhortung auf Seiten der Gemeinden und der GrundstückseigentümerInnen geschaffen werden: Nicht nur findet im Rahmen der Kleinregionalen Kooperationskonferenz als ExpertenInnenforum ein Austausch zwischen den Gemeinden statt, bei dem alle Beteiligten fachlich geschult werden – zusätzlich soll die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Grundversorgung zu Fuß oder per Rad von möglichst allen Siedlungsteilen verbessert werden.

Das Leitbild aus dem Rahmenkonzept („wein I viertel I stunde“) ist – aufgrund einer entsprechenden Kommunikationsstrategie in der Region und darüber hinaus bekannt und positiv besetzt.

Inhalte des Projekts:
Einrichtung einer „Kleinregionalen Kooperationskonferenz“ zur regelmäßigen Abstimmung der räumlichen Entwicklung der Gemeinden, zur Vermeidung von Nutzungskonflikten und zur Nutzung von Synergien. Darüber hinaus wurde die Einrichtung eines ExpertInnenforums „Region der kurzen Wege“ initiiert.

Mit Unterstützung eines externen Experten wurden die Themen Baulandmobilisierung und Ortskernbelebung diskutiert, mögliche Maßnahmen thematisiert und Fachvorträge zu raumrelevanten Themen organisiert. Zielgruppen waren dabei BürgermeisterInnen, GemeinderätInnen der Bauausschüsse, BauamtsdirektorInnen und AmtsleiterInnen.

Folgende Punkte wurden in den Diskussionen angesprochen:

  • Schaffung eines Bewusstseins für die negativen Effekte und Folgen der Baulandhortung auf Seiten der Gemeinden und GrundstückseigentümerInnen.
  • Diskussion einer aktiven Bodenpolitik der Gemeinden (z.B. Aufbau eines Baulücken- und Brachenkataloges sowie einer Bauplatzbörse, die für die Informationsweitergabe an potentielle KäuferInnen genutzt werden soll, etc.).
  • Diskussion und Festlegung erster Maßnahmen zur Verbesserung der Grundversorgung zur Erreichung der im Rahmenkonzept diskutierten Ziele.
  • eine Imagekampagne für das Leben im Ortsverband.
  • Verbesserung der Beratung für Bauvorhaben im Siedlungsbestand (Baurecht).
  • Präsentation von Baubeispielen für (Siedlungs)Bau(en) im Weinviertel-Stil.
  • Abgestimmte Förderung von Abbruchkosten.
  • Vermarktung von Leerständen, Prüfung der Zwischennutzung von leer stehenden Gebäuden und Prüfung der Ausweisung von Zentrumszonen.

Ergänzend wurde eine Kommunikationsstrategie für das Leitbild der Region gestartet. Diese beinhaltet:

  • eine verstärkte Bewusstseinsbildung in der regionalen Bevölkerung, um eine möglichst breite Zustimmung für das Leitbild der Region zu erreichen.
  • die Bildung einer breiten Projektträgerschaft mit Einbindung und Engagement der BürgerInnen und ihrer Ideen.
  • die Gewinnung von engagierten UnterstützerInnen auf allen Ebenen.
  • die Vermeidung des Entstehens von Forderungen vonseiten der Bevölkerung an die Gemeinden
  • die Unterstützung durch Land und Bund.
  • Motivation durch die Zustimmung von außen bzw. mediale Präsenz.
  • die Befragung der Bevölkerung.
  • Broschüren und Inseraten zur Unterstützung der Kommunikation. 

Aktivitäten/Methoden

  • Ausschreibung der externen Beratungsleistungen zu Baulandmobilisierung und Kommunikationsstrategie.
  • Einrichtung der „Kleinregionalen Kooperationskonferenz“.
  • Identifizierung der relevanten Beteiligten.
  • Durchführung zweier Kooperationskonferenzen: Konferenz 1 als Auftakt mit vier Themenworkshops zur Baulandmobilisierung und Ortskernbelebung sowie Konferenz 2 als Abschlussveranstaltung.
  • Einbeziehung der KommunikationsexpertInnen in den Kooperationskonferenzen.
  • Diskussion und Durchführung von Maßnahmen zur Grundversorgung und Baulandmobilisierung mit Unterstützung durch den externen Experten.
  • Erarbeitung und Umsetzung der Kommunikationsstrategie.

Projekterfolg/Empfehlungen

Im Projekthandbuch des Büros RaumRegionMensch (siehe Downloadbereich) wurden folgende Punkte als Empfehlung zusammengefasst:

Im Rahmen des Projektes „die wein I viertel I stunde mobilisiert – Baulandmobilisierung und Ortskernbelebung in der Kleinregion Südliches Weinviertel“ zeigte sich, dass durch eine intensive Auseinandersetzung mit konkret definierten Themenschwerpunkten nicht nur eine anschauliche Vermittlung von zuvor auf konzeptiver Ebene (Kleinregionales Rahmenkonzept) entwickelten Zielen und Maßnahmen erfolgen kann, sondern auch, dass durch einen gemeinsamen Austausch – mit damit einhergehender Wissensvermittlung – Positiveffekte für die Arbeit auf der örtlichen Ebene erzielt werden kann.

Ein weiterer Mehrwert auf kleinregionaler Ebene besteht insbesondere im Hinblick auf eine abgestimmte und von allen Mitgliedsgemeinden mitgetragene Vorgangsweise. Eine solche, gleiche Schlagrichtung erscheint nicht nur im Zusammenhang mit allfälligen Unterstützungsmaßnahmen auf Ebene der jeweiligen Gemeinden zielführend, sondern insbesondere auch bei einem eventuellen punktuellen Einsatz von weniger „populären“ Maßnahmen (z. B. im Rahmen der Baulandmobilisierung).

Durch den straffen und kompakten Zeitplan (Plenums- und/oder Workshop-Veranstaltungen im Monatsrhythmus) war es möglich, die jeweils im Vorfeld diskutierten und erarbeiteten Inhalte bei allen Beteiligten in Erinnerung zu halten. Dadurch konnten die jeweiligen Rückblicke auf die vergangenen Veranstaltungen kurz gehalten und somit mehr Zeit für die Arbeit an neuen Aspekten geschaffen werden. Der Anspruch, gezielt auf die jeweiligen Anregungen einzugehen und jeweils relevante (Gast)ReferentInnen als externe ImpulsgeberInnen hinzuzuziehen, wurde als sehr positiv gewertet, war jedoch im Hinblick auf eine Organisation und zeitgerechte Einladung zu den einzelnen Abenden der Workshopreihe durchaus herausfordernd.

Zusammenfassend zeigte sich, dass insbesondere das Projektziel positiv aufgenommen wurde, einzelne Themenfelder in einer kleinregionalen Sichtweise zu behandeln, die auf dem ersten Blick vielleicht nicht als gemeinsame Themen und Aufgabenstellungen, sondern als Herausforderung eher auf örtlicher Ebene erscheinen. Neben Impulsen für Maßnahmen auf Gemeindeebene konnten somit auch einzelne Themenschwerpunkte und Aspekte identifiziert und herausgearbeitet werden, die – unter Nutzung entsprechender Synergien – besser in einem kleinregionalen Kontext bearbeit- und lösbar sind.

Zu weiterführenden Informationen zum Projekterfolg sei auf das zugehörige Handbuch des Büros raum-region.mensch verwiesen.

Kosten und Finanzierung

Gesamtkosten: EUR 30.500,-- inkl. MwSt.

Förderung:
EUR 15.000,-- Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik

Kontakt zur Kleinregion

Prof. Knesl Platz 1, 2222 Bad Pirawarth

Tel. 02532/29342

E-Mail: kultur@weinviertel-sued.at

www.weinviertel-sued.at

Bilder

1. Kooperationskonferenz in Gaweinstal
(c) Kleinregion Südliches Weinviertel

2. Kommunikationsstrategie
(c) Martina Scherz

Wir verwenden Cookies!

Sie können die Einstellungen jederzeit unter Datenschutzerklärung bearbeiten und damit Ihre Zustimmung widerrufen. Die Datenschutzerklärung enthält auch sämtliche Rechtsgrundlagen und Widerrufsmodalitäten.