JugendBAUstelle

Projektstart: 09/2014
Projektende: 05/2017

Projektträger

Jugendinitiative Triestingtal

Beteiligte Gemeinden

  • Berndorf
  • Günselsdorf
  • Hirtenberg
  • Leobersdorf
  • Pottenstein
  • Schönau an der Triesting

Kleinregion

Triestingtal

Themenfelder

  • Kleinregionale Identität und Bewussteinsbildung
  • Freizeit und Naherholung
  • Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Spezialkategorien

  • Neue Projekte: Neu eingespielte Projekte
  • Fonds für Kleinregionen: über den Kleinregionalen Entwicklungsfonds geförderte Pilotprojekte

Inhalt/Projektbeschreibung

Das Projekt beruht auf den Erfahrungen des Pilotprojektes "Triestingtaler Jugenddialog" das in der Region Triestingtal von der Jugendinitiative Triestingtal / Mobilen Jugendarbeit TANDEM im Zeitraum von Juni bis Dezember 2013 in Kooperation mit der Fachstelle für Integration/Landesakademie NÖ, dem BMIA und dem ÖIF umgesetzt wurde. Dabei wurde das Ziel verfolgt junge Menschen in die aktive Gestaltung ihrer Lebenssituation und Zukunft in der Kleinregion Triestingtal einzubinden.

In 19 Workshops und einer großen Diskussionsveranstaltung zu verschiedenen Themenschwerpunkten wurden über 400 Projektkontakte erzielt und eine rege Diskussion zwischen Jugendlichen, GemeindevertreterInnen‚ AkteurInnen aus anderen Einrichtungen und Vereinen angeregt. Das Projektteam konnte 1000 Einzelaussagen von Jugendlichen zu den Themen Wohnumfeld (Wohnen, Freizeit, Initiativen), Zukunft (Bildung, Arbeit, Schule) notieren und im Abschlussbericht zusammenfassen.

Eine wichtige Erkenntnis aus der Pilotphase „Triestingtaler Jugenddialog“ war es, dass es für die teilnehmenden Jugendlichen eine wertvolle Erfahrung war Raum zur aktiven Mitsprache und Mitgestaltung ihrer Wohnumgebung im Triestingtal zu erhalten. Zusätzlich wurde aber auch deutlich, dass einmalige Aktionen zu kurz greifen um nachhaltige Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten und angeregte Prozesse und Ideen sinnvoll bei der Umsetzung zu begleiten. 

Jugendliche erleben sich in den Gemeinden nicht immer wertgeschätzt und in ihren Bedürfnisse und Ideen wahrgenommen, nicht selten werden sie mehr als Störung denn als Ressource erkannt. Mitwirkung muss gelernt werden und Jugendliche müssen auch Chancen und Rückhalt erhalten. Sie müssen Vertrauen entwickeln können, dass ihre geäußerten Ideen und Meinungen auch von den VerantwortungsträgerInnen ernst genommen und auf Umsetzungsmöglichkeiten überprüft werden. Findet dies nicht statt, erleben Jugendliche, die sich zuvor noch engagiert eingebracht haben, Enttäuschungen und Misstrauen, die dann eher in Resignation oder auch Aggression umschlagen können.

Mitwirkung ermöglicht Jugendliche ihre Zukunft in der Region selbst aktiv mitgestalten zu können, sich selbst als „Willkommen“ und handlungsfähig zu erleben und einen Beitrag zu mehr Lebensqualität und Zufriedenheit zu leisten. Zusätzlich ermöglicht Mitwirkung auch große Bildungschancen. Das Triestingtal ist durch einen im NÖ Durchschnitt unterdurchschnittlichen Anteil von AkademikerInnen (7,33% im Triestingtal, 12,13% im NÖ Durchschnitt) und vielen Industriebetrieben sowie handwerklichen Unternehmen gekennzeichnet. Weiters befindet sich das Triestingtal in einer "Hot Spot" Region des Projektes "Jugendcoachings", deren Koordinationsstelle im Land NÖ an der Abschlussdiskussion des "Triestingtaler Jugenddialoges" teilnahm und insbesondere im Bezirk Baden erhöhten Bedarf für die Unterstützung Jugendlicher beim Einstieg in die Berufswelt diskutierte und an die Jugendinitiative rückmeldete.

Das Projekt mit dem Arbeitstitel "JugendBAUstelle Triestingtal" soll nun an drei wichtigen Ergebnissen des Dialogprozesses ansetzen und durch die Verknüpfung dieser im Rahmen eines Projektes die Umsetzung der Ergebnisse weiter sichern. Als Pilotprojekt verfolgt "JugendBAUstelle Triestingtal" auch das Ziel, Erfahrungen für Folgeprojekte in der Region zu erarbeiten und auch darüber hinaus Lerneffekte für andere Regionen zu erzielen.

Zusammengefasst soll durch das Projekt eine für Jugendliche niederschwellige und annehmbare direkte Kooperation zwischen der Wirtschaft (handwerkliche Unternehmen) aus der Region entwickelt und aufgebaut werden um das Ziel Nr. 1, die Schaffung von neuen Freiräumen und Bewegungsangeboten in der Region Triestingtal gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen und gleichzeitig den Zugang und das Wissen über handwerkliche Lehrberufe in der Region zu fördern. Eine Projektskizze wurde bereits bei Arbeitskreisen zur Vorbesprechung der neuen Leader Strategie in der Region Triestingtal mit dem Wirtschaftsforum Triestingtal zur Diskussion eingebracht und stieß dort auf reges Interesse der teilnehmenden Personen. Insbesondere wurden die "bottom up" Projektentwicklung und die zu erwartende bzw. erlebte hohe  "Selbstwirksamkeit" der Jugendlichen, die für einen erfolgreichen Berufseinstieg als äußerst wichtig erachtet wurde, begrüßt.

Mit dem Projekt "JugendBAUstelle Triestingtal" wird an drei Zielen der Kleinregionsstrategie gleichzeitig gearbeitet:

1. Identität + Marketing: (Ausbau und Erhöhung der Identifikation Jugendlicher mit der Region sowie bessere Identifikation mit der Marke)

Durch das Projekt bekommt die Kleinregion Triestingtal einen hohen Stellenwert bei den angesprochenen Zielgruppen. Die Marke Triestingtal wird so mit positiven Werten für die Zielgruppen aufgeladen. Aber auch die Attraktivität des Wohnstandortes und des Wohlbefindens wird durch die Entwicklung und Umsetzung jugendgerechter "Bewegungsangebote" im öffentlichen Raum, die auf den direkten Bedürfnissen der Zielgruppe beruhen, gehoben. Über die entsprechende projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit werden auch andere Bevölkerungsgruppen in der Region über die Aktivitäten informiert. Das Prädikat Familienfreundliche Region Triestingtal wird dadurch zusätzlich unterstrichen und in der Öffentlichkeit repräsentiert.

Die Bereitschaft der Jugendlichen einen Mehrwert für sich und die Triestingtaler EinwohnerInnen durch ein solches Projekt zu generieren wird gestärkt. Die Einbindung der Jugendlichen in das Regionsgeschehen schafft Vertrauen gegenüber dem System - weg von der Politik-Verdrossenheit hin zum Aha-Erlebnis ("hier passiert wirklich das, was versprochen wurde").

2. Freizeit und Naherholung: (Bewegungsangebot schaffen)

Wichtigster Output des Projektes sollen - unter Beteiligung der Jugendlichen - neu geschaffene Bewegungsangebote für Jugendliche sein. Diese von den Jugendlichen selbst gestalteten und geschaffenen Bereiche werden für die Jugendlichen einen besonderen Stellenwert haben. Damit werden die gewünschten Wirkungen beim Themenbereich Freizeit und Naherholung für die Zielgruppe der Jugendlichen erreicht und die Region Triestingtal setzt damit einen Schritt gegen die mögliche Abwanderung junger Erwachsener. Zusätzliche Outputs des Projektes sind die Erhöhung der Handlungsfähigkeit, der "Selbstwirksamkeit" und des Selbstbewusstseins von jungen Menschen in der Region Triestingtal: Die teilnehmenden Jugendlichen erleben sich in ihren Interessen und Bedürfnissen ernstgenommen und wertgeschätzt.

Es gibt neu entwickelte Bewegungsangebote in der Region, die zur Attraktivierung des Wohnstandortes sowie einer besseren work-life-Balance beitragen. Durch das Projekt werden Soziale Hotspots in der Region durch von den Jugendlichen gewollte und selbst konzipierte Plätze/Bewegungsangebote entlastet.

Bei der Realisierung des Bewegungsangebotes werden die Jugendlichen selbst körperlich ertüchtigt und auf den „Geschmack“ von Bewegung statt PC-Spiel gebracht und durch die eigene Mitarbeit bei der Realisierung des Projektes identifizieren sich die Jugendlichen mit dem Bewegungsangebot. Dies wiederum erhöht Akzeptanz und Nutzung.

3. Wirtschaft + Arbeitsmarkt: (Einbindung Wirtschaftsforum)

Das Projekt setzt auf die Einbindung regionaler Unternehmen bei der Errichtung der neuen Bewegungsangebote. Als beabsichtigter Nebeneffekt kommen die Jugendlichen mit den regionalen Unternehmen in Kontakt und können Erfahrungen für ihre mögliche berufliche Zukunft machen bzw. Triestingtaler Unternehmen lernen die Jugendlichen kennen und können Kontakte zu potenziellen Lehrlingen knüpfen. Dies schafft eine Erleichterung des Kennenlernens von handwerklichen Lehrberufen und dessen Voraussetzungen für Mädchen und Burschen im Triestingtal. Abbau von gegenseitigen Vorurteilen zwischen Jugendlichen und Unternehmen.

Die Jugendlichen setzen die geplante „Baustelle“ gemeinsam mit regionalen Wirtschaftsbetrieben um. Dadurch haben die Betriebe die Möglichkeit aufzuzeigen welche Möglichkeiten die Lehre bietet bzw. es neben BHS/AHS noch gibt. Für sozial benachteiligte Jugendliche eröffnet sich ein niederschwelliger Zugang zum Arbeitsmarkt; die Möglichkeit Kontakte zu potentiellen Lehrstellen zu knüpfen. Durch Einbindung des Wirtschaftsforums Triestingtal wird die Zusammenarbeit der Region mit dem Forum weiter intensiviert.

Aktivitäten/Methoden

Das Projekt JugendBAUstelle gliedert sich in 7 Phasen. Wobei sich einige Phasen überschnitten und fließend ineinander übergingen.

So hat beispielsweise die Phase der Erhebung bis zur Phase 5 "gemeinsames Umsetzen" gedauert. Dies ist unter anderem auf den Faktor Pilotprojekt und dem damit einhergehenden „learning by doing“ zurückzuführen. Um Nachfolgeprojekte vor denselben Fehlern zu bewahren werden die Abweichungen von der Planung und dem „tatsächlich passierten“ noch näher erläutert.

Phase  1  Erhebungsphase

Phase  2  Durchführung von 10 Workshops

Phase  3  Erarbeitung von 1-2 konkreten und realisierbaren Plänen

Phase  4  Zusammenschluss der interessierten Jugendlichen mit den Firmen

Phase  5  gemeinsames Umsetzen des Vorhabens

Phase  6  Abschlussbesprechung

Phase  7  Eröffnungspräsentation

Projekterfolg/Empfehlungen

  • mindestens eine Idee wird mit interessierten Jugendlichen umgesetzt
  • Ausbau und Erhöhung der Identifikation Jugendlicher mit der Region  
  • bessere Identifikation mit der Marke
  • die Jugendlichen werden Botschafter und Multiplikatoren für die Region
  • erhöhte Zugriffszahlen auf der Homepage und Facebookseite der Region während der Projektlaufzeit
  • das Corporate Design der Region wird von den Jugendlichen in der Umsetzung des Bewegungsangebotes mitberücksichtigt
  • erste lustvolle Zusammenarbeit und Diskussion von möglichen Schwierigkeiten findet statt und schafft eine gute Basis für junge Menschen Lehrberufe niederschwellig kennenzulernen und einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen. (Abschlussgespräch, Feedbackbogen)
  • laufende Berichterstattung über die Jugendbaustelle via Regions- und Gemeindemedien. Die Regionalpresse berichtet über die JugendBAUstelle im familienfreundlichen Triestingtal
  • mindestens ein Bewegungsplatz wird mit und von den Jugendlichen bis zur Umsetzungsreife geplant und realisiert
  • weniger Beschwerden gehen bei Jugendinitiative bzw. bei den Gemeinden ein
  • Bewegungsplatz wird regelmäßig frequentiert bzw. über die mobile Jugendarbeit als Treffpunkt unkt herangezogen
  • Rückmeldung der Jugendlichen und Unternehmen zur Projektzufriedenheit sowie Abschlussgespräch mit den involvierten Jugendlichen und teilnehmenden Unternehmen
  • Rückmeldung der Jugendlichen und Unternehmen zur Projektzufriedenheit sowie Abschlussgespräch mit den involvierten Jugendlichen und teilnehmenden Unternehmen
  • Betriebssuche erfolgt über das Wirtschaftsforum
  • die Nachhaltigkeit der weiteren Projektumsetzung soll durch die Verankerung der Leitgedanken in der neuen LEADER Strategie und die Verankerung bei regionalen Kooperations- und ProjektpartnerInnen wie der Jugendinitiative Triestingtal erfolgen 

Erfolgsfaktoren:

  • hohe Motivation der einzelnen Teilnehmerinnen
  • Projektzeitverlängerung
  • Durchführung des Projekts durch ein bei den Jugendlichen bekanntes Projektteam (Vertrauen)

Hemmnisse:

  • Skepsis gegenüber dem Projekt (Jugendliche, Firmen, Gemeinden)
  • hoher Koordinationsaufwand ("zu viele Köche")
  • Zeit/Bürokratie (ÖBB Genehmigung, Übergabe-Genehmigung des Objekts an die Gemeinde, etc.)
  • geringe finanzielle Ressourcen für größere Bauvorhaben
  • verbesserungswürdige Vorbereitung (zu wenig Vorwissen)

Kosten und Finanzierung

Gesamtkosten: EUR 21.600,- inkl. MwSt.

Förderung:
EUR 10.800,- Abt. Raumordnung und Regionalpolitik (Fonds für Kleinregionen)

Kontakt zur Kleinregion

Leobersdorferstr. 42,  2560 Berndorf

Büro E-Mail: office@triestingtal.at

Büro Tel.: 02672 870 01

www.triestingtal.at

www.jugendinitiative.net

Bilder

JugendBAUstelle
@ Mobile Jugendarbeit TANDEM

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